Die Geschichte
der Harmonie Lembeck

Hier könnt Ihr ein wenig in der langen Historie der Harmonie herumstöbern. Diese Rubrik wird im Laufe der Zeit noch weiter ergänzt – wiederkommen kann sich also lohnen!

Der Musikverein Lembeck wurde im Jahre 1905 durch die Gebrüder Heinrich und Wilhelm Jansen ins Leben gerufen. 22 Mann traten dem Verein bei der Gründung als aktive Mitglieder bei, und zwar u.a. Bernhard, Franz und Johann Bohle, Johann Bußmann, Wilhelm und Anton Wolthaus, Johann Wesseling, Bernhard und Franz Wolthaus, Bernhard Cosanne, Alois Gladen, Franz Hortmann und Johann Risthaus. Erster Dirigent der Kapelle war Heinrich Jansen, der spätere Besitzer des heutigen Hauses Gladen. Der Musikverein legte sich den Namen "Harmonie Lembeck" zu, den er auch heute noch trägt. Vereinslokal war die Gastwirtschaft Bernhard Sprenger.

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914, als der größte Teil der Vereinsmitglieder ins Feld ziehen musste, war die Kapelle nicht mehr in der Lage, ihr Vereinsleben aufrecht zu erhalten. Allerdings wurden noch während des ersten Kriegsjahres einrückende Rekruten mit Marschmusik zum Bahnhof geleitet.

 

1925 - 1934

Nach Beendigung des Krieges und in der Wirren der ersten Nachkriegsjahre lag zunächst noch jedes Vereinsleben brach. Erst im Jahre 1921 entschlossen sich einige frühere Mitglieder der "Harmonie" unter aktiver Mitwirkung der Katholischen Arbeiterbewegung Lembeck (KAB) die Arbeit im Musikverein wieder aufzunehmen. Besonders verstand es der Hochwürdige Herr Vikar Köpper, geeignete Leute auszusuchen und für die Musik zu begeistern.

Von den Gründern von 1905 traten wieder zehn Mann als aktive Mitglieder dem Verein bei, hinzu kamen auch zahlreiche Neulinge. Das Amt des Dirigenten übernahm jetzt Franz Wolthaus. Schon nach kurzer Zeit zählte der Verein wieder 28 Mitglieder.

Es folgte eine erfolgreiche Zeit, während der die Kapelle bei manchen Anlässen, besonders bei den Lembecker Schützenfesten und auch bei auswärtigen Feierlichkeiten, später oft auch zusammen mit dem 1927 gegründeten Spielmannszug "Grün-Weiß Lembeck" auftreten konnte.

Der Beginn der NS-Zeit bedeutete für den Musikverein wieder das vorläufige Ende. 1934 verlangte man, daß die Spieler der SA-Kapelle "Standarte 63 Hervest-Dorsten" beizutreten hätte. Daraufhin wurde beschlossen, den Verein offiziell aufzulösen. Jedoch wurde noch bis 1939 bei kirchlichen Feiern, besonders bei Prozessionen, gespielt. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs bedeutete dann für den Musikverein "Harmonie Lembeck" das Ende für viele Jahre.

 

Die Blaskapelle Harmonie im Jahr 1924

o. v. l.: Josef Krampe, Constantin Cosanne, Anton Schäpers, Willi Grütering, Alois Gladen
m. v. l.: Bernhard Cosanne, Heinrich Lohbreier, Heinrich Bahde, Hermann Evers, Johann Wesseling, Heinrich Hinsken, Johann Rohkämper, Johann Heiming, Ewald Bendel, Herman Micheel, Leo Langenhorst, Bernhard Mast, Johann Buckstegge
u. v. l.: Hans Otto, Heinz Rüther, Vikar Höpper, Johann Weßling, Heinrich Wolthaus, Theodor Lensen

6. Februar 1955

An diesem Tag, einem Sonntag, wurde in der Gastwirtschaft Bernhard Sprenger eine Versammlung zwecks Neugründung der Kapelle "Harmonie Lembeck" abgehalten. 16 junge Männer - darunter auch viele ehemalige Musiker - meldeten sich, um als aktive Mitglieder in einer neuen Musikkapelle mitzuwirken.

Als einziger der früheren Musiker erklärte sich Leo Langenhorst bereit, wieder aktiv als Tubabläser mitzuwirken. Seinen Bemühungen ist es besonders zu verdanken, daß das Interesse am Musikverein neu geweckt wurde, und er leistete auch, zusammen mit einigen anderen früheren Musikern, die erforderlichen Vorbereitungsarbeiten, so dass einer Neugründung nichts mehr im Wege stand.

Die Versammlung beschloß, den alten Vereinsnamen "Harmonie Lembeck" auch künftig beizubehalten. Als Dirigent und Ausbilder wurde Heinz Kaminski vorgeschlagen, der als Schlagzeuger und Tubabläser bei der Vestischen Straßenbahnerkapelle mitwirkte. Die Geschäftsführung des neuen Vereins wurde bis auf weiteres Leo Langenhorst übertragen.

 

Als Mitglieder schrieb Leo Langenhorst folgende Namen in seine Vereinsliste ein:

  1. Heinz Kaminski, Dirigent (Trompete)
  2. Leo Langenhorst, Tuba
  3. Hubert Bahde, Trompete
  4. Bernhard Heiming, Tenorhorn
  5. Josef Weßeling, Klarinette
  6. Franz Weßeling, Klarinette
  7. Hans Wesseling, Trompete
  8. Walter Wesseling, Flügelhorn
  9. Josef Limberg, Trompete
  10. Bernhard Recker, Trompete
  11. Josef Rekers, Tenorhorn
  12. Theo Rekers, Zugposaune
  13. Heinrich Bahde (Siedlung), Tenorhorn
  14. Bernhard Grote-Westrick, Posaune
  15. Gerd Hußmann, Althorn
  16. Josef Rosenbaum, Trompete
  17. August Burdenski, Klarinette
  18. Alois Kortenhorn, Schlagzeug
  19. Theo Giese, Flügelhorn

 

Jedes Mitglied wird sein eigenes Instrument besitzen, außer dem Schlagzeuger; dieses wird vom Verein gestellt.

 

Die Blaskapelle Harmonie im Jahr 1957
o. v. l.: Bernhard Recker, Karl Osterholt, Theo Giese, Bernhard Wesseling, Josef Limberg, Alois Kortenhorn, Anton Kruse, Gerd Husmann, Josef Große-Vorholt, Walter Wesseling, Johann Wesseling, Theo Rekers, Josef Rekers
m v. l.: Franz Weßling, Bernhard Heiming, Hubert Bahde, Heinz Kaminski, Constantin Cosanne, Hans Otto, Theodor Lensen, Johann Rohkämper, Bernhard Heiming, Bernhard Hortmann
u. v. l.: Ewald Bendel, Johann Weßling, Hermann Micheel, Heinz Rüther, Heinrich Bahde, Alois Gladen, Bernhard Mast, Anton Wolthaus, Leo Langenhorst, Bernhard Cosanne, Franz Wessels, Anton Schäpers, Hermann Evers, Johann Heiming

 

 

Im März 1955 fand die erste gemeinsame Probe im Vereinslokal Bernhard Sprenger statt, die ein unliebsames Ende nahm. Wegen eines umgefallenen und zerbrochenen Bierglases gab es Ärger mit dem Wirt. Daraufhin beschloss die Versammlung, die gemeinsamen Proben künftig im Saale Grote-Westrick abzuhalten.

Am 5. September 1955 fand nach der Probe die erste Generalversammlung statt. Es galt, einen Vereinsvorstand zu wählen. Die Wahl, die öffentlich abgehalten wurde, brachte folgendes Ergebnis:

Erster Vorsitzender: Hubert Bahde
Schriftführer: Josef Wesseling
Kassierer: Bernhard Heiming

Das Amt des Notenwartes übernahm zunächst Dirigent Heinz Kaminski.

Als weiteres wurde beschlossen, daß jedes Mitglied in Zukunft einen Monatsbeitrag von 1,00 DM zu entrichten hat. Außerdem wird für unentschuldigtes Zuspätkommen bei den Proben 0,50 DM und für unentschuldigtes Fehlen 1,00 DM vom Kassierer eingezogen.

In den nächsten Jahren entwickelte sich ein reges Vereinsleben, das von zahlreichen öffentliche Auftritten bei Schützenfesten, Prozessionen usw. geprägt war. Auch wurde auf zahlreichen Bauernhochzeiten zum Tanz aufgespielt.

Unser Musikverein hat sich von seinem Dirigenten Heinz Kaminski getrennt. Der Verein ist augenblicklich ohne Dirigent. Fast drei Jahre später heißt es am 6. November 1964: Unserem Musikverein fehlt leider immer noch ein Dirigent. Die Mitgliederzahl ist auf acht Mann zusammengeschmolzen.

Aus diesem Grund fand heute im Vereinslokal Grote-Westrick eine Mitgliederversammlung statt, zu der auch Hauptlehrer Wolf eingeladen war. Es sollte versucht werden, Herrn Wolf als Dirigenten zu gewinnen. Dieser erklärte sich dann auch nach gründlicher Aussprache bereit, das Dirigentenamt vorerst zu übernehmen. Als dringendste Aufgabe sahen es alle an, den Verein aus der augenblicklichen Misere herauszuführen. Folgende Mitglieder erklärten sich bereit, im Verein in Zukunft aktiv mitzuwirken.

  1. Hubert Bahde
  2. Bernhard Heiming
  3. Gerd Hußmann
  4. Hans Wesseling
  5. Walter Wesseling
  6. Bernhard Recker
  7. Theo Rekers
  8. Josef Rekers
  9. Bernhard Grote-Westrick
  10. Alois Kortenhorn
  11. Leo Langenhorst
  12. Erich Wolf

Am 20. November 1964 wurde Heinrich Bahde, Wulfener Straße, in der Verein aufgenommen. Er bläst Trompete. Am 11. Dezember 1964 wurde Reinhard Heiming aufgenommen, der ebenfalls Trompete spielt. Am 31. Dezember 1964 heißt es in der Chronik: Ein Aufwärtstrend ist im Vereinsleben unserer Kapelle festzustellen. Innerhalb weniger Wochen wuchs unsere Mitgliederzahl von acht auf jetzt 14 aktive Mitglieder.

Am 12.Februar 1965 fand wieder eine ordentliche Generalversammlung statt. Das Ergebnis der Vorstandswahlen lautete:

1.Vorsitzender: Hubert Bahde
2. Vorsitzender: Bernhard Heiming
1. Schriftführer: Bernhard Recker
2. Schriftführer: Walter Wesseling
1. Kassierer: Theo Rekers
2. Kassierer: Reinhard Heiming.

Zum Notenwart wurde Alois Kortenhorn gewählt.

14. Mai 1966

Für die Mitglieder der Harmonie werden neue Mützen (weiß mit schwarzem Band und silberner Kordel) angeschafft. Jedes Vereinsmitglied bezahlt seine Mütze aus eigener Tasche.

31. Dezember 1969

Seit dem 7. November 1969 hat Herr Willi Eickmann, der Schwiegervater unseres Trompeters Paul Wahlers, unsere Freitags-Proben geleitet. Willi Eickmann war bereits seit vielen Jahren Musiker und Dirigent der "Rheinstahl-Kapelle" Bottrop.

 

Schützenfest 1967

2. Januar 1970: Das Ergebnis der Vorstandswahlen auf der diesjährigen Generalversammlung:

Vorsitzender: Heinrich Bahde (Tuba)
2. Vorsitzender: Alois Kortenhorn
Schriftführer: Ludwig Drüing
Kassierer: Bernhard Heiming
Notenwart: Paul Wahlers.

Der Vorschlag, Herrn Eickmann zu bitten, weiterhin unsere Proben zu leiten, fand begeisterte Zustimmung. Auch der Vorschlag, möglichst bald Uniformjacken anzuschaffen, fand allgemeine Zustimmung.

 

30. März 1970: Erster öffentlicher Auftritt mit unserem neuen Dirigenten Willi Eickmann. Nach einem kleinen Konzert auf dem Kirchplatz spielten wir auf der Generalversammlung des Schützenvereins im Saal Stegemann. Unsere Darbietungen fanden einigen Anklang, zumal wir zum ersten Mal in unseren neuen Uniformen spielten.

 

23. Mai 1970: Den Tanzabend am Schützenfest-Samstag gestalteten wir zusammen mit einer auswärtigen Band. Gegen 21 Uhr spielten wir zusammen mit dem Spielmannszug Lembeck den Großen Zapfenstreich.

 

24. Mai 1970: Der Schützenfest-Sonntag begann mit der Totenehrung am Ehrenmal und dem anschließenden Frühschoppenkonzert im Festzelt. Nachmittags nahmen wir am großen Umzug teil. Dabei wurden wir von fünf Aushilfskräften aus Bottrop unterstützt. Wir waren somit 22 Mann stark und unser Spiel war natürlich entsprechend. Wir fanden allgemein großen Anklang, wozu nicht zuletzt unsere beiden Marketenderinnen beigetragen haben.

 

8. Januar 1971: Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstandes:

Erster Vorsitzender wurde Erich Wolf; Zweiter Vorsitzender Paul Wahlers; Schriftführer wurde Ludwig Drüing; Bernhard Heiming blieb Kassierer, Heinrich Bahde wurde 1. Notenwart und Walter Wesseling 2. Notenwart.

 

2. Februar 1973: Aus New York ist eine Einladung zur Teilnahme an der alljährlichen Steubenparade eingetroffen. Trotz umfangreicher Vorbereitungen und eines erfolgreichen Vorgesprächs mit dem amerikanischen Organisator Mr. Erwin A. Single, das am 28. Februar 1973 im Hotel "Stuttgarter Hof" in Düsseldorf stattfand, konnte die Fahrt über den "Großen Teich" hauptsächlich auf Grund finanzieller Probleme nicht durchgeführt werden.

 

Willi Eickmann als Dirigent

 

5. März 1973: Karneval in Münster
12. Juni 1976: 100-jähriges Jubiläum des Schützenvereins Lembeck
6. Dezember 1977: Abschied vom Vereinslokal Grote-Westrick

Dirigenten

  • Jürgen Fassbender (Dirigent seit 1.4.2023)
  • Nico Loebnitz (2. Dirigent seit 2021)
  • Mihai Mircea Spanu (Dirigent 2020 – 2022)
  • Uwe Krause (Dirigent 2011 – 2020)
  • Remigius Matuszewski (Dirigent 2008 – 2011)
  • Helmut Zürrlein (Dirigent 1987 – 2007, danach 2. Dirigent bis 2021, heute Ehrendirigent)
  • Willi Eickmann (Dirigent 1969 – 1987)
  • Erich Wolf (Dirigent 1964 – 1969)
  • Heinz Kaminski (Dirigent 1955 – 1961)
  • Franz Wolthaus (Dirigent 1925 – 1934)
  • Heinrich Jansen (Dirigent 1905 – 1914)

Vorsitzende

  • Heiner Löchteken und Christina Stroick (Vorsitzende seit 2019)
  • Carolin Illerhues (1. Vors. 2016 – 2019)
  • Alexander Gedding (1. Vors. 2011 – 2016)
  • Josef Heking (1. Vors. 2005 – 2011)
  • Johannes Böckenhoff (1. Vors. 2001 – 2005)
  • Bernhard Bösing (1. Vors. 2000 – 2001)
  • Bernhard Engelkamp (1. Vors. 1996 – 1999)
  • Bernhard Bösing (1. Vors. 1989 – 1996)
  • Erich Wolf (1. Vors. 1971 – 1989)
  • Heinrich Bahde (1. Vors. 1970 – 1971)
  • Hubert Bahde (1.Vors. 1955 – 1970)
  • Leo Langenhorst (Geschäftsführer 1955)